Mi 22.05., 20:15 Uhr

D 2023 Regie: Georg Maas, Judith Kaufmann D: Sabin Tambrea, Henriette Confurius u.a. 99 Min.

Der Film über Franz Kafka und seine letzte Liebe ist kein Kafka-Biopic und handelt nur peripher von seinen Werken. Stattdessen balanciert der Film elegant auf dem schmalen Grat zwischen Melodram und romantischer Komödie, wobei Sabin Tambrea und Henriette Confurius in den Hauptrollen die Idealbesetzung darstellen. Franz Kafka und eine romantische Komödie?
Ja, es funktioniert. Im Zentrum steht ganz und gar die Liebesgeschichte der beiden ungleichen Persönlichkeiten Dora und Franz. Dem Film gelingt es, eine stimmungsvolle, leise Spannung zu bewahren, die nur wenig mit Kafkas vorsehbarem Tod zu tun hat, sondern umso mehr mit dem, was sich die beiden Liebenden gegenseitig geben können und wie sie mit dem Wissen umgehen, dass ihre Liebe ein absehbares Ende finden wird. Das hat etwas sehr Poetisches – als fein ziselierte Auseinandersetzung mit dem Unausweichlichem.
Doras Engagement für die Kommunistische Partei, ihr Bekenntnis zur Arbeiterklasse und zum Judentum – all das wird gar nicht groß thematisiert, sondern gehört wie selbstverständlich zu ihrer Persönlichkeit.