Mi 26.06., 20:15 Uhr
Andrea lässt sich scheiden
A 2024 R: Josef Hader D: Birgit Minichmayr, Josef Hader u.a. 93 min
Er ist der Thermomix des Komischen. Josef Hader beherrscht dieses Genre so grandios wie kaum ein anderer im deutschsprachigen Raum. Ein Verkehrsunfall hat dramatische Folgen der lakonisch komischen Art. Situationskomik vom Feinsten. Pointenreiche Dialoge. Schuld und Sühne in Niederösterreich.
Die Minichmayr und der Hader geben ein ausgesprochen lässiges Duo ab. An soviel mit Komik gepaarter Melancholie voller Zwischentöne hätte vermutlich auch ein Kaurismäki Vergnügen.
Andrea, eine Polizistin in der niederösterreichischen Provinz, möchte ihre unglückliche Ehe beenden und in St. Pölten eine neue Stelle als Kriminalinspektorin beginnen. Nach einer Geburtstagsfeier läuft ihr der Noch-Ehemann betrunken vors Auto. Im Schock begeht Andrea Fahrerflucht. Dann erlebt sie mit Erstaunen, wie jemand anderer ihre Schuld bereitwillig auf sich nimmt: Franz, ein Religionslehrer und trockener Alkoholiker, hält sich für den Täter und wird auch von allen anderen im Dorf dafür gehalten. Während Franz wieder zu trinken beginnt und zielsicher seinem Untergang entgegen taumelt, bemüht Andrea sich, ihre Spuren zu verwischen.
Der Kultregisseur beweist erneut, dass das Tragikomische die beste Abbildung dessen ist, was man Leben nennt.